ecoDevis

Materialien und Bauleistungen ökologisch ausschreiben

ecoDevis sind eine Zusatzkomponente zum NPK und werden vom Verein ecobau herausgegeben, dem öffentliche Bauherren des Bundes, der Kantone und der Städte sowie Bildungsinstitutionen angehören. 

Gaby Jefferies
12.09.2023

Wer gesunde und ökologische Materialien und Bauleistungen ausschreiben will, kann ecoDevis nutzen. Die in NPK-Positionen bereits vordefinierten Ausschreibungstexte und Materialempfehlungen haben zum Ziel, die Nutzerinnen und Nutzer vor Emissionen und Schadstoffen im Innenraum und die Umwelt und das Klima – wo immer technisch möglich – vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Die ecoDevis sind auf die Gebäudelabels Minergie-Eco und Standard nachhaltiges Bauen abgestimmt. 

ecoDevis sind auf den Normpositionen-Katalog NPK ausgerichtet; d.h., die entsprechend ausgezeichneten ecoPositionen werden von den durch CRB zertifizierten Bauadministrations-Programmen angezeigt, je nach Software an unterschiedlichen Stellen. Aktuell gibt es diese Vorgaben für 44 NPK-Kapitel. 

Die allgemeinen Anforderungen sind jeweils in den Bedingungen in Unterabschnitt 080 «Ökologisches Bauen» aufgeführt, die Materialempfehlungen auf den jeweiligen Leistungspositionen.

080 «Ökologisches Bauen»

Hier werden übergeordnet gültige Anforderungen an Baumaterialien und Bauleistungen formuliert und zusätzliche Hinweise gegeben. Die mit «nicht empfohlen» bezeichneten Optionen stellen ein Ausschlusskriterium von Minergie-ECO dar. 

Stufe Leistungspositionen

In den Leistungspositionen werden die Materialien gekennzeichnet, die aus ökologischer und gesundheitlicher Sicht besonders vorteilhaft sind. Dabei handelt es sich um diejenigen 50 % der Baumaterialien, die geringere ökologische und gesundheitliche Auswirkungen aufweisen als die restlichen 50 % der auf dem Markt angebotenen Materialien.

Die Kennzeichnung zeigt zwei Abstufungen an:  

  1. Priorität: Besonders vorteilhafte Produkte bzw. Materialien. Im Normalfall sollen diese Vorgaben umgesetzt werden. 
  2. Priorität: Vorteilhafte Produkte bzw. Materialien. Falls technische oder wirtschaftliche Gründe gegen die Optionen erster Priorität sprechen, kann auf die zweite Priorität zurückgegriffen werden.

ecobau empfiehlt, die ecoPositionen in der Ausschreibung zu berücksichtigen und in die Werkverträge zu integrieren. Die Grundlage für die Kennzeichnung ist in der «Methodik Baumaterialien ecobau» erläutert. Sie umfasst alle wesentlichen Umweltwirkungen während der gesamten Lebensdauer der Materialien. 

Die ecoDevis stehen auf der Website von ecobau kostenlos zur Verfügung. 

 

Weitere Instrumente zum ökologischen Bauen und Planen

Der Zusatz ECO, der alle Minergie-Baustandards (Minergie, Minergie-P, Minergie-A) ergänzt, umfasst zwei Hauptbereiche: Gesundheit (schadstoffarme Materialien, Tageslicht, Schallschutz, Innenraumklima) und Bauökologie/Klima (Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung, Nutzungsflexibilität, geringe Erstellungsenergie). Ecobau entwickelt diese Vorgaben, die auch in die Gebäudelabels SNBS und teilweise im Minergie-Areal und SNBS-Areal zu finden sind. Somit sind die Instrumente ecoBKP, ecoDevis und die Gütesiegel eco1, eco2 und ecoBasis der ecoProdukte hilfreiche Instrumente für die Gebäudelabelfamilie der Schweiz. 
Die ecoBKP-Merkblätter dienen als Entscheidungshilfe bei der Auswahl von Materialien oder Prozessen während der Projektierungs-, Ausschreibungs- und Realisierungsphase. 

Die Liste der zertifizierten Produkte (ecoProdukte) vereinfacht die Suche nach gesunden und ökologischen Bauprodukten für Planende und Ausführende. Das Label ist kompatibel mit den Instrumenten ecoBKP und ecoDevis sowie mit den Gebäudelabels Minergie(-P/-A)-ECO, Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) und SGNI.