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Damit die seit 2010 gültige Norm SN 506 512 Baukostenplan Tiefbau eBKP-T die heutigen Anforderungen der Branche abdeckt, wird sie aktuell überarbeitet. Die wichtigsten Verbände und Organisationen des Tiefbaus sowie Vertreter von Berufsgruppen bringen ihre Erfahrungen ein. Die Vernehmlassung läuft noch bis Ende Juli.
Marcel Chour | 20.06.2025
In der Schweiz entfällt rund die Hälfte der jährlichen Bauausgaben auf den Tiefbau: Nach einer Studie von BAK Economics im Auftrag von Infra Suisse aus dem Jahr 2020 verteilen sich diese Investitionen zu 20% auf die Schieneninfrastruktur, zu 40% auf Strassenprojekte und die restlichen 40% auf sonstige Tiefbauprojekte. Damit steigt die Bedeutung der genauen Mengen- und Kostenermittlung sowie der Bildung von Kostenkennwerten.
Immer mehr öffentliche Bauherren fordern Kostenermittlungen für Tiefbauprojekte nach Baukostenplan eBKP-T – die Norm wird im Tiefbau also immer wichtiger. Mit der zunehmenden Digitalisierung steigt auch der Anteil an Projekten, die auf Basis eines digitalen Modells realisiert werden. Dabei stehen der standardisierte Datenaustausch nach IFC zwischen den Projektteilnehmenden sowie die modellbasierte Mengen- und Kostenermittlung immer stärker im Fokus.
Um sicherzustellen, dass eine Norm dem aktuellen Stand und den Regeln der Technik entspricht, wird eine Norm in der Regel alle fünf Jahre überprüft und bei Bedarf revidiert. Da der eBKP-T zuletzt 2017 revidiert wurde, war es Zeit für eine erneute Überarbeitung. Zurzeit läuft die öffentliche Vernehmlassung der aktuellen Überarbeitung der Norm (vgl. Kasten «Vernehmlassung»).
Für die aktuelle Revision hat die Zentralkommission für Normen ZN der SIA im Juni 2024 Vertreterinnen und Vertreter der wichtigsten Verbände und Organisationen des Tiefbaus (VSS, SBV, INFRA Suisse, suisse ing., FGU, BK Tunnel, SIA, BSLA, ASTRA, SBB und KIK) sowie von Berufsgruppen in die Kommission einberufen, um die aktuellen Bedürfnisse aus der Praxis abzuholen. Neben den Entwicklungen von Partnerorganisationen im In- und Ausland sind vor allem Rückmeldungen aus der bisherigen Anwendung in die Überarbeitung eingeflossen. Folgende Aspekte stehen im Fokus:
Parallel zur Vernehmlassung wird das Anwenderhandbuch eBKP-T an die überarbeitete Norm angepasst, d.h. die Messregeln und Kostenzuordnungen werden aktualisiert und optimiert.
Gleichzeitig wird auch der CRB-Standard eBKP-T Gate überprüft, der die normierte dritte Ebene «Element» bei Bedarf mit einer vierten Ebene «Teilelement» bzw. einer fünften Ebene «Komponente» erweitert.
Dabei werden die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Vertretern der Branche bereits seit einiger Zeit laufenden Entwicklungen und Optimierungen des eBKP-T Gates der Struktur des neuen Normentwurfs angepasst.
Schliesslich wird auch die CRB-Dokumentation 1026 «Verbindungen zum NPK» angepasst, sodass die Elemente des revidierten eBKP-T zum NPK und umgekehrt korrekt zugeordnet werden können. Dies ermöglicht die Rückführbarkeit von Kosteninformationen aus der Realisierung in die Planung.
Der revidierte eBKP-T wird zusammen mit dem Anwenderhandbuch eBKP-T sowohl digital wie auch in Papierform im CRB-Shop erhältlich sein.
Tipp: Wer das Anwenderhandbuch eBKP-T 2025 als E-Book kauft bzw. gekauft hat, erhält 2026 automatisch die aktuelle Version.
Aktuell läuft die öffentliche Vernehmlassung zur Revision des elementbasierten Baukostenplans eBKP-T. Noch bis zum 31. Juli 2025 können über das offizielle Formular Stellungnahmen eingebracht werden. Diese Inputs tragen dazu bei, dass der eBKP-T die Anwenderbedürfnisse erfüllt und weiterhin eine effiziente Kostenermittlung ermöglicht.