Beim alljährlichen CRB-Netzwerk-Anlass get2gether spielte das von Santiago Calatrava entworfene «Haus zum Falken» die Hauptrolle. Eine Führung gewährte exklusive Eindrücke in ein aussergewöhnliches Bauwerk, dem eine herausfordernde Baugeschichte vorausging.
Michael Milz | 23.09.2025
Traditionell im Herbst steht mit dem get2gether jeweils der Networking-Event von CRB an – in diesem Jahr an einem milden Spätsommertag im September. Die rund einhundert geladenen Gäste versammelten sich in der Lobby des Kinos Blue Cinema Corso am Bellevue in Zürich. Die Lokalität war nicht zufällig gewählt: Denn das Highlight des Anlasses war die Baustellenbesichtigung des «Hauses zum Falken» in unmittelbarer Nähe des S-Bahnhofs Zürich Stadelhofen und des Kinos Corso.
Remo Wegmann, Leiter Marketing, Kommunikation und Verkauf sowie Mitglied der CRB-Geschäftsführung, eröffnete das get2gether. Ausgehend von aktuellen Markttrends zeigte Wegmann Lösungsansätze für Marktbedürfnisse, wie die modellbasierten Ausschreibungen auf, die auf CRB-Standards basieren – etwa das Projekt Cadava, das 3D-Elemente aus einem digitalen Bauwerksmodell mit dem Normpositionen-Katalog NPK verknüpft.
Cadava ermöglicht so eine durchgängige und medienbruchfreie Datenverarbeitung zwischen Digitalem Bauwerksmodell und der AVA-Software.
Im Anschluss gaben Peter Binz (Leiter Realisation) und Bruno Schumacher (Projektleiter) von «allreal» einen kurzweiligen Überblick in die Entstehungs- und Realisierungsgeschichte des «Hauses zum Falken», dessen Baustelle anschliessend in fünf geführten Gruppen besichtigt wurde. «allreal» ist die drittgrösste kotierte Immobiliengesellschaft der Schweiz und ist verantwortlich für den Neubau des von Stararchitekt Santiago Calatrava entworfenen «Haus zum Falken», das nach seiner Fertigstellung ein Gesundheitszentrum und Ärztehaus mit unterirdischer Velostation sein wird. Calatrava hatte bereits zu Beginn der 1990er-Jahre den S-Bahnhof Stadelhofen in Zürich entworfen, der mit über 700 Zügen und rund 80'000 Fahrgästen einer der meistfrequentierten Bahnhöfe der Schweiz ist.
Der Auftrag an «allreal» kam 2022 von der AXA Versicherung. Um das fünfgeschossige und futuristisch anmutende Gebäude realisieren zu können, musste zunächst das Haus Mandarin abgebrochen werden. Angesichts der sehr engen Platzverhältnisse – die Bauparzelle ist gleichsam eingeklemmt zwischen den Tramgleisen der VBZ und den Zuggleisen der SBB – konnte der Neubau nicht einfach so hochgezogen werden, gab Projektleiter Bruno Schumacher zu bedenken: «Das Haus zum Falken war in Planung wie Ausführung ein komplexer Bau.» So musste zunächst ein Schutztunnel erstellt werden, damit überhaupt ein Baubeginn möglich war. Zudem mussten Züge umgeleitet werden, und die Tiefbauarbeiten konnten nur mit einem Teleskopbagger ausgeführt werden. In der Zwischenzeit sind die Arbeiten so weit fortgeschritten, dass einem Abschluss im Oktober nichts mehr im Weg steht.
Im Rahmen des get2gether kamen die rund 100 geladenen Gäste in den Genuss einer exklusiven Baustellenführung und konnten sich so Calatravas Werk aus der Nähe anschauen und zeigten sich entsprechend begeistert ob der architektonischen Leistung. Auf einer Grundstückfläche von gerade mal 900 Quadratmetern ist hier ein Gebäude entstanden, das dank seiner Formgebung ein konventionelles Raumempfinden überwindet und sich nahtlos in das gesamte Areal einfügt.
Zudem wurden zahlreiche Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigt, dazu gehört auch die von der Stadt Zürich betriebene Velostation in den drei Untergeschossen – sie bietet Platz für insgesamt 800 Zweiräder und ist ein weiterer Baustein auf dem Weg zur Velostadt Zürich.
Der anschliessende Apéro riche im Kino Corso bot Zeit und Gelegenheit, sich über das Gesehene und Gehörte auszutauschen und unterstrich den Networking-Charakter des get2gether.
Allen Teilnehmenden herzlichen Dank!
Hier finden Sie einige Impressionen des get2gether 2025.